Was gibt es neues in und rund um Lomnitz?
Pläne für die Buschschänke
Der traditionsreiche Gasthof in Lomnitz wurde überraschend abgerissen. Jetzt gibt es
gute Nachrichten.
Von Thomas Drendel
Von der Buschschänke in Lomnitz stehen nur noch Mauerreste. Sie soll jedoch
vollständig wieder aufgebaut werden. An dem Gebäude dahinter arbeiten bereits jetzt
kräftig die Bauleute. Es soll später als Wohnhaus dienen.
© Thorsten Eckert
Lomnitz. Erst war die Verärgerung über den überraschenden Teilabriss des 500 Jahre
alten Gasthofes Buschschänke groß. Jetzt gibt es gute Nachrichten. „Der neue
Eigentümer hat sein Konzept bei uns in der Gemeindeverwaltung vorgestellt und es
klingt vielversprechend“, sagt der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU).
Danach will er das traditionsreiche Haus wieder komplett aufbauen und auch wieder
als Gaststätte eröffnen. Alte Balken, Türen und anderes historisches Baumaterial habe
der Bauherr gesichert.
„Wir würden uns freuen, wenn das 500. Jahr der Eröffnung in der Gaststätte gefeiert
werden könnte. Das wäre dann im Jahre 2021 der Fall.“ Momentan ist das Gelände der
Buschschänke nicht mehr wiederzuerkennen. Von der Gaststätte stehen nur noch die
Grundmauern. Dach, Obergeschoss und ein kompletter Giebel sind verschwunden.
Auch der Zwischenbau mit Saal und Küchentrakt zwischen der Gaststätte und dem
dahinterliegenden Wohnhaus gibt es nicht mehr. „Uns hat der Bauherr versichert,
diesen Teil ebenfalls wieder aufzubauen.“ Laut Veit Künzelmann arbeitet der
Eigentümer mit Hochdruck an dem Bauantrag. Er habe den Lomnitzer Ortschaftsrat
bereits über die neuen Entwicklungen informiert.
Große Verwunderung
Denn als der Abriss bekannt wurde, war die Verwunderung groß. „Wir waren schon
sehr überrascht, als wir das gesehen haben“, sagt der Lomnitzer Ortsvorsteher Helmar
Heine (CDU). Vor allem kam die Frage auf, weshalb eins der ältesten, wenn nicht das
älteste Gebäude des Ortes, nicht unter Denkmalschutz steht. „Mir wurde inzwischen
vom Landratsamt mitgeteilt, dass mehr als 60 Prozent der Bausubstanz der
Buschschänke sanierungsbedürftig sei. In so einem Fall kann das Gebäude von der
Liste genommen werden.“ Auch wird beim Abriss von Häusern mit einer Traufhöhe
von unter sieben Metern keine Baugenehmigung gefordert.
Aus Altersgründen aufgehört
Die Buschschänke war Ende vergangenen Jahres geschlossen worden. Inhaber Ralf
Herrich und seine Frau Traudel Herrich hörten aus Altersgründen auf. Sie hatten es
1990 von der Gemeinde Lomnitz erworben. Sie brachten unter anderem das Fachwerk
in Ordnung. Der letzte Gastwirt davor hatte das Haus 1970 geschlossen, dann wurde es
als Wohngebäude genutzt und war ziemlich heruntergekommen. In der gemütlichen
Gaststube wurde jedoch vieles so gelassen wie einst. Balken und Türen waren noch
weitestgehend erhalten.
Im September 1991 wurde die Buschschänke dann schließlich von den Herrichs
wiedereröffnet und war von Anfang an ein Besuchermagnet. 2000 ließ Ralf Herrich
einen Saal auf der Rückseite des Fachwerkhauses anbauen. Grund waren die vielen
Familienfeiern. An den Wochenenden kamen vor allem Ausflügler aus den
umliegenden Orten, bis aus Dresden. Beliebt war die Gaststätte bei Spaziergängern und
Wanderern. Viele fuhren bis Ottendorf mit dem Zug und wanderten dann bis zur
Buschschänke.
Laut Lomnitzer Ortschronik gibt es die Buschschänke seit 1521. Damals besuchten das
Haus am Rande der Laußnitzer Heide meist heimkehrende Arbeiter, Holzfäller und
Waldwärter. Sie tranken hier ihr Bier. Seitdem war das Gebäude mit Unterbrechungen
Wirtshaus.
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/plaene-fuer-die-buschschaenke-
3560323.html
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